Die Internetsoziologie beinhaltet die Anwendung soziologischer Theorien und Methoden in Hinblick auf die Digitalisierung im Allgemeinen und das Internet als Quelle von Information und Ort der Kommunikation. Soziologen kümmern sich dabei um die sozialen Auswirkungen der digitalen Technologie. Die Bandbreite der Themen ist groß und reicht von sozialen Netzwerken, virtuellen Gemeinschaften und Formen und Wegen der sozialen Interaktion bis zu Computer- und Internetkriminalität oder Cyberkrieg.
Das Internet als neueste Ausprägung der „Informationsrevolution“ interessiert Soziologen in vielerlei Hinsicht: Als ein Werkzeug der Forschung (beispielsweise in Form von Onlineumfragen), als Diskussions- und Kollaborationsplattform und als eigener Forschungsgegenstand. Die Internetsoziologie im engeren Sinne beschäftigt sich mit der Analyse digitaler Gesellschaften, Communitys, Kollektive, wie sie zum Beispiel in Newsgroups vorzufinden sind, aber auch mit virtuellen Welten, sie widmet sich dem organisationalen Wandel – katalysiert durch neue Medien wie das Internet – und auch dem (sozialen) Wandel von der industriellen zur Informationsgesellschaft. Onlinecommunitys können statistisch erforscht werden, beispielsweise durch Netzwerkanalyse, gleichzeitig aber auch qualitativ interpretiert werden, zum Beispiel durch virtuelle Ethnographie. Sozialer Wandel kann durch demographische Tools analysiert werden oder durch die Interpretation wechselnder Messages und Symbole, was beispielsweise auch in den Medienwissenschaften üblich ist.